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Jahrhundertwenden gelten seit jeher als Zeitpunkte erhöhter Sensibilität für Rückblicke und Bilanzierungen, Übergangsfragen und Zukunftsentwürfe. Mit der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert rückten diese Phänomene verschärft in den Blick. Die allgemeine Aufmerksamkeit, welche die Öffentlichkeit dem Millenniumswechsel schenkte, und die in den neunziger Jahren erfahrenen Phänomene des Wandels in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens haben eine "Schwellenliteratu" geradezu eingefordert. Ob die literarische Produktion jener Jahre die an sie gestellten Erwartungen eingelöst hat, welche Themen und Problemstellungen dabei als repräsentativ identifiziert und welche Formen der ästhetischen Repräsentation dafür gefunden wurden, wird im vorliegenden Sammelband dokumentiert. Dies geschieht nicht als eine zusammenhängende literaturhistorische Darstellung, sondern in Form von Einzelinterpretationen repräsentativer Werke der verschiedenen Gattungen, nicht zuletzt, weil der Begriff der "Epoche" für diesen Zeitraum aus heutiger zeitnaher Sicht unangemessen erscheint. Die Beiträge behandeln Themen und Diskurse, die die neunziger Jahre in besonderer Weise gekennzeichnet haben und in der Gesamtschau tatsächlich so etwas wie eine Form der Selbstvegewisserung unter dem Einfluss der Millenniumserfahrung ergeben.